Schon die Silhouette von Le-Puy-en-Velay ist beeindruckend: Am Rande der Altstadt ragen zwei Basaltkuppen in den Himmel. Auf der ersten thront eine 16 m hohe Marienstatue und auf der zweiten gleich eine komplette romanische Kapelle. Da hat es selbst ein UNESCO-Welterbe wie die Kathedrale von Notre-Dame aus dem 11. Jh. schwer, genügend Aufmerksamkeit zu bekommen.

Und dann geht es auch schon los mit der landschaftlichen Vielfalt. Nach St.-Privat-d ’Allier wanderst du durch das weitläufige und von Schluchten durchzogene Velay. Nur 8km weiter steigst du auf nach Saugues und wanderst durch die Heidelandschaften der Margeride. Die geben den Blick frei auf die formvollendeten, kegelartigen Vulkane des Zentralmassivs. Doch es geht noch höher!

Kurz vor Les Faux überwindest du am 4. Tag den Col de l´Hospitalet (1.308 m). Fortan wanderst du durch die friedvolle Hochebene des Aubrac, eine ländliche Idylle mit saftig grünen Weiden, auf denen Rinder und Schafe gemächlich grasen.

Am 8. Tag hinter St. Chély bricht die Hochebene dann dramatisch ab und es erwartet dich ein sagenhafter Panoramablick über das gut 600m tiefer liegende Lottal. Genau in dieses Tal führt dich die Via Podiensis hinab und entlang des Lot schlenderst du nach Espalion.

Espalion ist ein einladendes Städtchen mit viel Flair. Du folgst weiter dem mäandernden Lot durch das fruchtbare Flusstal. Schon bald zeigt sich das wunderschöne Dorf Estaing an Tag 9 mit seinem über dem Lot thronenden mittelalterlichen Schloss. Fünf Kilometer weiter endet die Flusswanderung und du steigst durch Mischwald gut 300 Höhenmeter auf.

Entlang von Getreidefeldern und durch dichte Mischwälder erreichst du erst Espeyrac und dann Conques. Das mittelalterliche Prachtdorf wird durch die sandsteingelb schimmernde Silhouette der Klosterkirche dominiert. Die romanische Baukunst und das reich verzierte Eingangsportal kann man nur bestaunen!

Mal durch Weinberge und dann wieder entlang von lieblichen Obstplantagen und weiten Getreidefeldern geht es weiter nach Livinhac. Dann passiert die Via Podiensis das nächste Beispiel mittelalterlicher Baukunst. Die Benediktinerabtei in Figeac stammt aus dem 9. Jh. und ist von alten Bürgerhäusern mit schönsten Arkadengängen umgeben.